Makuladegeneration

Regorafenib zur Behandlung der altersbedingten feuchten Makuladegeneration (AMD)

Regorafenib


Mit Augentropfen gegen die feuchte altersbedingte Makuladegeneration

Regorafenib ist ein Multi-Kinase-Inhibitor, der durch die Hemmung bestimmter Kinasen, also Enzyme, die Funktion der VEGF-Rezeptoren blockiert, die für die Neubildung von Blutgefäßen mitverantwortlich sind. Mechanismus und Wirkstoff sind aus der Krebsmedizin bekannt. Das bei Tumorpatienten angewendete Arzneimittel ist jedoch für die Behandlung von Augenerkrankungen, wie der feuchten AMD, völlig ungeeignet. Bei diesen soll Regorafenib ausschließlich im Auge wirken und in ausreichender Menge zur Netzhaut gelangen. Für die Anwendung des Wirkstoffs am Auge mussten die Forscher daher mit der Entwicklung einer eigenen Augenformulierung technologischesNeuland betreten und dabei viele Hürden überwinden: "Es war eine komplette Neuentwicklung nötig", erklärt Dr. Annett Richter, Apothekerin in der Formulierungsentwicklung bei Bayer HealthCare. "Unser Ziel war es, eine Darreichungsform des Wirkstoffs zu entwickeln, die wir als Augentropfen anwenden können."

Eine große Herausforderung, denn: Die neue Formulierung sollte gleichermaßen wirksam, stabil und verträglich sein und dafür sorgen, dass der Wirkstoff seinen Weg zur Hinterseite des Auges findet. Dazu arbeitete Richter in der frühen Phase eng mit ihren Forschungskollegen zusammen. Das Team testete verschiedene Formulierungstypen. Eine ölige Suspension kristallisierte sich als die am besten geeignete Darreichungsform. Für diese musste das Team ein geeignetes Verfahren zur Herstellung und Sterilisierung entwickeln. Mittlerweile wurden die Augentropfen erfolgreich im Tiermodell getestet. Die Daten stimmen die Forscher hoffnungsvoll, dass Regorafenib- Augentropfen auch beim Menschen die Symptome der feuchten AMD verbessern könnten. "Und das, obwohl Experten eine ausreichend therapeutische Wirksamkeit von Augentropfen für eine derartige Erkrankung bisher bezweifelt haben", erklärt Richter stolz, denn: "Es gibt gute Hinweise, dass der Wirkstoff von der Hornhaut zur Netzhaut gelangt, wo er wirken soll", so Richter. Im Auge blockiert Regorafenib die Funktion der VEGF-Rezeptoren und damit die Weiterleitung der Signale zur Bildung neuer Blutgefäße in der Netzhaut. "VEGF kann zwar an den Rezeptoren in der Gefäßwand andocken, die Zellen sind für das Wachstumssignal jedoch taub", erklärt Klar.

(Quelle: research.bayer.de/de/regorafenib.aspx